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Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn - und Verlustrechnung (kurz: GuV) ist - neben der Bilanz - ein Bestandteil des Jahresabschlusses eines jeden Kaufmanns. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist eine Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres. Als Saldo ermittelt die GuV-Rechnung den Unternehmenserfolg (= Gewinn, auch Jahresüberschuss oder Verlust) und gibt Einblick in die Ertragslage des Unternehmens. Für Freiberufler, Kleingewerbetreibende und "kleine Einzelkaufleute" ist alternativ die sogenannte Einnahmenüberschussrechnung als Gewinnermittlungsart zulässig.

Die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ist im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt, die Einnahmeüberschussrechnung erfolgt nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes. Die Vorlage von Jahresabschlüssen einschließlich Bilanz und GuV, aufgestellt nach handelsrechtlichen Vorschriften, gehört derzeit zu den Mindestanforderungen des Kreditantrages bei Funding Circle. Einnahmenüberschussrechnungen nach Einkommensteuergesetz können wir mit unseren aktuellen Ratingsystemen noch nicht auswerten.

Welche Verfahren gibt es zur GuV-Rechnung?

Wir unterscheiden zwei Darstellungsformen für die GuV: das Gesamtkostenverfahren und das Umsatzkostenverfahren.

Beim Gesamtkostenverfahren erfolgt die Gliederung der GuV nach Aufwandsarten (Materialaufwand, Personalaufwand, Abschreibungen etc.). Im Unterschied zum Gesamtkostenverfahren erfolgt die Gliederung der betrieblichen Aufwendungen nicht nach der Aufwandsart, sondern nach den Bereichen, in denen die Aufwendungen angefallen sind: Herstellung (Produktion), Vertrieb, Verwaltung.

Die Kreditnehmer von Funding Circle wenden mehrheitlich das Gesamtkostenverfahren an.

In der Analyse ermittelt Funding Circle wichtige Kennzahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung, um u.a. festzustellen, ob das Antrag stellende Unternehmen profitabel arbeitet und in der Lage ist, zukünftig den Kapitaldienst für die bestehenden und das beantragte Darlehen zu erwirtschaften.

Bei den Kennzahlen der GuV werden entweder einzelne Posten (z.B. Umsatzerlöse) oder Zwischensummen (z.B. EBITDA) ausgewertet, um die Ertragslage eines Unternehmens zu analysieren.

Die Profitabilität eines Unternehmens ermittelt Funding Circle z.B. anhand der EBITDA-Marge. EBITDA ist die Abkürzung für „Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation“, d.h. das „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“. Um den operativen Erfolg, d.h. den Erfolg aus der reinen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens zu beurteilen, wird das EBITDA ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt.

Aus der Gegenüberstellung der Gewinn- und Verlustrechnungen über 2 bis 3 Geschäftsjahre kann man entsprechende Entwicklungstrends des Unternehmens ablesen, z.B. ob der Umsatz gesteigert werden konnte und ob sich die Umsatzsteigerung auch entsprechend in einer Ertragsverbesserung wiederspiegelt. Führt die Umsatzsteigerung nicht zu einer Ertragssteigerung, können gestiegene Material-, Personal- oder sonstige Kosten der Grund dafür sein.

Mit Blick auf eine erfolgreiche Investition, ist für Anleger die Gewinn- und Verlustrechnung besonders aufschlussreich. Lesen Sie hier, wie Sie die Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens richtig interpretieren.

Das sind nur einige Beispiele dafür, welch wichtige Rolle die GuV für die Analyse und die Beurteilung des Risikos für Funding Circle darstellt.